Die Befreiung des KZ Auschwitz

28.01.2015 21:54

Neulich musste ich mir dann doch eingestehen, dass irgendetwas
in meinem Land undufte ist. Zunächst wollte mir einfach nicht einfallen, was
dieses diffuse Unwohlsein auslöst.

Ich durchstöberte zunächst die Lügenpresse. Mein erster
Verdächtiger GRIECHENLAND. Eine kleine extreme Randerscheinung, die von einem
ausgemerkelten und frustrierten Volkskörper in den Führungsapparat  gewählt wurde, um die nationalen Interessen
gegen ganz Europa durchzusetzen.

Nee, also dieses Thema 
läuft doch nun wirklich super. Endlich wird Deutschland und die
Führungselite als das demaskiert, was sie nun wirklich sind:  geldgierige neoliberale Fetischisten eines
ausgeglichenen Staatshaushaltes. Deshalb gab und gibt es dieses Spardiktat.
Diktat liegt nahe an Diktatur und Fetischist ist ja auch gar nicht so weit weg
von Faschist. Es ist gerade mal 70 Jahre her, da erschien dem deutschen Volke
ein vermeidlicher Heilsbringer, der die Ungerechtigkeiten an unterschriebenen
Verträgen zunächst anprangerte und später dann, endlich an der Macht, diese
Verträge schlicht für unwirksam erklärte. Ähm... verdammt verhaspelt. Was ich
eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, ist ja wohl ganz klar oder? Das läuft
diesmal ganz anders, denn im Gegensatz zu Adolf, steigt der Grieche nicht mit
jedem ins Bett, nur um an die Macht zu kommen. Ähm... puh, naja vielleicht macht
er es doch, aber nur damit es den Griechen wieder besser geht und um der
geschundenen griechischen Seele die Minderwertigkeitskomplexe zu nehmen, die
sie seit der der Finanzkriese so quält. Ähm...tja also jetzt hab ich´s: Was ich
hier meinte war, dass es sich hier um einen Sozialisten dreht, der nationale
Interessen durchsetzen will. Und nicht umgekehrt. Genau also da braucht sich wirklich
niemand Sorgen zu machen.

Gut es ist natürlich schon etwas unangenehm, wenn ein Staat
beim amtlichen Beschiss ertappt wird. Aber mal ehrlich, ich würde auch bescheißen,
wenn ich dafür vorn und hinten das Geld reingestopft bekäme. Und ist es nun
wirklich noch wichtig, wer wie viel Steuern bezahlt und wenn nein, warum auch.
Wohl eher nicht. Schließlich geht´s doch hier um das Große und Ganze. Ja es
stimmt schon, der Grieche hat´s halt nicht so mit Zahlen. Aber mein Gott, dies
ist doch die Wiege der Demokratie. So, das Geld ist nun schon wieder alle, also
kann doch Deutschland mal die Sparsocke aufmachen, denn wir wollen nicht
vergessen, vor 70 Jahren haben deutsche Wehrmachtssoldaten 600 Griechen
getötet. Ein Massaker, welches auch in diesen turbulenten Zeiten nicht in
Vergessenheit geraten sollte. Mit Geld lässt sich dieses Unrecht nicht wieder
gutmachen, vielleicht kann der Schmerz der Hinterbliebenen mit 40 Mrd. gelindert
werden. Darüber sollte mal nachgedacht werden.

Jetzt weiß ich auch was mich so stört:  Die Reportagen zu 70 Jahre Befreiung von
Auschwitz wurden nur von ca. 5% der deutschen Bevölkerung geschaut. Und das
finde ich nicht gut. Ich kann nur hoffen und beten, dass hier ein Umdenken
stattfindet. Schließlich wird eins immer Bestand haben:  

"Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz."

In diesem Sinne